Gießener Anzeiger vom 10. März 2010

Theater trifft Mathematik

Keller Theatre spielt "Proof" von David Auburn

(rts). Das ist schon etwas Besonderes: eine Zusammenarbeit zwischen dem amerikanischen Keller Theatre und dem Mathematikum! Der Grund dafür ist im Inhalt des Stücks "Proof" (der Beweis) begründet. Da geht es um eine Mathematikerfamilie und ihre Probleme zwischen Genialität einerseits und Lebensuntüchtigkeit an der Grenze zum Wahnsinn andererseits, was halt landläufig dem Klischee eines Mathematikers entspricht.
Letztlich geht es ums Beweisen schlechthin, insbesondere um die Frage, wann man sich denn eines Beweises sicher sein kann. Die Dramatik des Stücks fasziniert jedoch nicht nur Leute, die sich von der Mathematik angezogen fühlen, sondern auch alle anderen. Dass "Proof" aber Mathematiker im speziellen anspricht, kann man daran ablesen, dass die Mathematikerzeitschrift "Mitteilungen der DMV" in ihrer Märzausgabe 2004 darüber berichtet. Der US-Dramatiker David Auburn wurde 2001 für sein Werk unter anderem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2003 wurde "Proof" mit Gwyneth Paltrow in der Hauptrolle verfilmt und gelangte 2005 in die Kinos.
Ein besonderes Highlight ist bei dieser Aufführung, dass man mit dem nur unwesentlich erhöhten Eintrittspreis (10/15 Euro statt 9/12 Euro) auch gleichzeitig das Mathematikum besichtigen kann. So sollte man empfehlen, sich für diesen Theaterabend etwas Zeit zu nehmen, um vor der Vorstellung genüsslich durch das Mathematikum zu schlendern.
Die Inszenierung steht unter der bewährten Leitung von Martin Koob, und der geniale Mathematikprofessor an der Universität von Chicago wird von Peter Merck, einem alten Hasen des Keller Theatre dargestellt.
Aufführungstermine sind am 11., 12., 13., 18., 19. und 20. März um 19.30 Uhr.